Kirchenfenster im Altarraum
Die Rückbesinnung auf die biblischen Grundlagen und die neuen Ausdrucksmittel der modernen Kunst prägen die Kirchenfenster, die im Zuge des Wiederaufbaus der Kirchen nach dem 2. Weltkrieg entstanden.
Von dieser Aufbruchstimmung zeugt auch die Glasmalerei in der Auferstehungskirche. Das Kirchenfenster mit dem auferstandenen Christus ist eine Botschaft der Hoffnung.
Es wurde 1952 entworfen vom Kunsthistoriker und Glasmaler Dr. Willi Oeser (1897 bis 1966), und von der Glasmalereiwerkstatt Großkopf aus Karlsruhe in die wieder errichtete Kirche eingebaut, die dann den Namen Auferstehungskirche bekam.
Oeser typisiert die Gesichter seiner Bilder. Die Fläche ist aufgeteilt und wird in einzelne Farbsplitter zerlegt, mit denen er seine Kompositionen in fast kubistischem Sinne aufbaut. Diese Kunst hat ihren Ursprung rein im Intellektuellen. Gefühlsmäßige oder seelische Regungen stehen ihr fern. Doch sind die Bilder nach strengen Kompositionsgesetzen aufgebaut, worin ihr eigentlicher Wert begründet liegt.
Glasbild zwischen Foyer und großem Saal des Gemeindehauses der Auferstehungskirche
Die bei der Renovierung des Gemeindehauses 1991 bis 1993 eingesetzte Glasmalerei nimmt mit dem Kreuz das Motiv der Auferstehung auf.
Die damals für die Renovierung zuständige Bauherrin, Pfarrerin Ute Friedberg, meinte dazu:
„Das Bild steckt voll versteckter Formen und Andeutungen. Verbindungen von den Wurzeln des Glaubens im Alten Testament bis zur Frohen Botschaft des neuen Testaments werden geschlagen. Aufwachsend spielt das Bild auf den brennenden Dornbusch ebenso an wie auf den Gekreuzigten. Die Stigmata Christi sind links und rechts unter dem Querholz angedeutet. Wachstumslinien lassen sich so gut als Ähren in einer ehedem von Landwirtschaft geprägten Gemeinde lesen wie als Rauch einer Industrieanlage.“
Künstler: Axel Zimmermann, geb. 1944 in Dresden
Foto: Gerhard Barchet